In all den Jahrhunderten, in denen die byzantinischen Römer ihre Zeit mit der Abspaltung aus- und ergibieger Konzile verbracht hatten, um die Natur Unseres Herrn zu definieren, ohne dabei die Macht in Frage zu stellen, die noch unmittelbar aus Konstaninopel kam - in all diesen Jahren hatten die Weströmer die Theologie den Priestern in Rom überlassen und ihre Zeit damit verbracht, sich gegenseitig zu vergiften oder die Köpfe einzuschlagen, um zu klären, ob es noch einen Kaiser gab und wer es war, mit dem schönen Ergebnis, daß sie keinen Kaiser mehr hatten.
Umberto Eco, 2003: Baudolino, dtv, Seite 50